Z

Regie: Costa Gavras 1969

I Film

Z  (von neugriechisch Ζεί Zi ‚er lebt‘, Alternativtitel Z – Anatomie eines politischen Mordes) ist ein französisch-algerischer Spielfilm aus dem Jahr 1969 nach der gleichnamigen Romanvorlage von Vassilis Vassilikos.

Der unter der Regie von Constantin Costa-Gavras und vor dem Hintergrund der griechischen Militärdiktatur entstandene Streifen gilt als genrebildender Klassiker des politisch engagierten Kinos. Der Film wurde am 26. Februar 1969 in Frankreich erstmals aufgeführt.

siehe zum Film Wikipedia (deutsch) und ausführlicher Wikipedia (französisch). aus dem ua hervorgeht, dass der Film in den USA mit 21.496.000 Zusehern 27,3 Millionen Dollar einspielte und In Frankreich im Jahr 1969 3 952 913 Zuschauer erreichte.

II Regie und Besetzung

Constantin Costa-Gavras (* 12. Februar 1933 in Loutra Iraias, Arkadien, als Konstantínos Gavrás, griechisch Κωνσταντίνος Γαβράς) ist ein griechisch-französischer Filmregisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent. Er wurde vor allem mit seinen vielfach ausgezeichneten politisch engagierten Filmen international bekannt. Als genreprägende Klassiker drehte er beispielsweise Z (1969), Der unsichtbare Aufstand (1972) und Vermißt (1982).

Yves Montand  spielt die Rolle des Politikers, Irene Papas  die der Frau des Politikers, Jean-Louis Trintignant  die des Ermittlungsrichters und Jacques Perrin  die des Fotojournalisten.

Zur Biografie siehe Wikipedia deutsch und zur Besetzung ebenfalls.

III Handlung

Abschnitte III, IV und V übernommen aus Wikipedia

Ein namentlich nicht genannter Staat, in dem Militär und Königshaus herrschen und die Demokratie immer mehr ausgehöhlt wird, duldet Opposition als „kommunistischen Mehltau“ nur widerwillig. Als eine pazifistische Oppositionsgruppe eine Veranstaltung mit einem populären Universitätsprofessor, Abgeordneten und NATO-Kritiker durchführen will, werden dieser Veranstaltung zunächst Steine in den Weg gelegt. Der Politiker wird nach der Veranstaltung unter den Augen der Polizei ermordet.

Polizei und Militär versuchen den Mord als Unfall darzustellen. Mit den Ermittlungen wird ein junger Untersuchungsrichter beauftragt, von dem erwartet wird, dieses Ergebnis zu bestätigen. Der Richter zeigt Verantwortung und ermittelt in dem Fall ebenso penibel wie hartnäckig. Pressionen von Vorgesetzten und Militärs hört er sich geduldig an, um sie danach geräuschlos zu ignorieren.

Anklagen gegen diverse Personen aus dem Militär führen jedoch nicht zu deren Verurteilung, da mehrere Zeugen unter merkwürdigen Umständen zu Tode kommen und das Verfahren durch einen Militärputsch zum Erliegen kommt. Selbst der Journalist, der dem Ermittlungsrichter seine Rechercheergebnisse zur Verfügung gestellt hat, kommt ins Gefängnis.

IV Die Lambrakis-Affäre

Im Vorspann des Films heißt es:Übereinstimmung mit Personen und wahren Ereignissen ist gewollt; dargestellt wird ganz offensichtlich die Situation in Griechenland kurz vor dem Beginn der Militärdiktatur 1967.

Der Tatsachenroman „Z“ von Vassilis Vassilikos handelt von dem Mord an dem linken Oppositionspolitiker Grigoris Lambrakis in Thessaloniki (Griechenland) am 22. Mai 1963 und dem folgenden Prozess, der sich bis 1966 hingezogen hat. Die Ereignisse gingen als Lambrakis-Affäre  in die Geschichte ein.

Der unerschrockene Ermittlungsrichter, Christos Sartzetakis, wurde später griechischer Staatspräsident (1985–1990).

Als sich Constantin Costa-Gavras, bewegt von dem menschlichen und politischen Skandal in seinem Heimatland, an die Arbeit zu seinem Film machte, wollte aus Angst zunächst niemand dieses gewagte Projekt unterstützen. Schließlich gründeten Eric Schlumberger und Jacques Perrin für die Finanzierung des Films außerhalb Griechenlands eine eigene Produktionsfirma. Unterstützung fanden sie bei Yves Montand, Jean-Louis Trintignant, Irene Papas und anderen hochkarätigen Schauspielern, die für die Umsetzung des Filmstoffs auf einen Großteil ihrer Gage verzichteten. Eine ausschlaggebende Rolle in dem Film spielte auch die Musik von Mikis Theodorakis, der im Übrigen 1963 die Lambrakis-Jugendbewegung gegründet hatte und deren Vorsitzender war.

Der Film konnte nicht in Griechenland gedreht werden, die Dreharbeiten fanden in Algier statt.

Wie von der Erzählerin am Schluss zu hören (und im Abspann zu lesen), verboten die Militärs in einem Atemzug ... den [Gebrauch des] Buchstaben „Z“. Im Griechischen bedeutet Ζεί, gesprochen Zi, „er lebt“. Dieser Satz wurde zu „Z“ verkürzt und von den Lambrakis-Anhängern nach dessen Ermordung als Losung benutzt.

V Preise

Der Film Z erhielt bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes1969 den Spezialpreis der Jury und den Preis für den besten Darsteller (Jean-Louis Trintignant) und in diesem Jahr auch den Étoile de Cristal als bester französischer Film. 1970 erhielt  erden Oscar als bester fremdsprachiger Film und für den besten Schnit und wurde zudem in den Kategorien Beste Regie, Bester Film, Bestes adaptiertes Drehbuch nominiert. In diesem Jahr verlieh die BAFTA den British Academy Film Award für Mikis Theodorakis (Beste Filmmusik).

VI Abrundung

Im französischen Wikipedia sind weitere Preise angeführt. Dort ist auch unter Polemique erwähnt, dass (Zitat und Übersetzung):

en 1970, la veuve de Grigóris Lambrákis attaque en justice le producteur du film, ainsi que l'éditeur du roman, pour deux motifs : « atteinte à la mémoire de son mari, pour avoir déformé sa vie privée » et « avoir porté sa vie à l'écran sans autorisation ». Les deux demandes sont rejetées par le TGI de la Seine le 30 juin 1971

1970 die Witwe von Grigóris Lambrákis sowohl den Filmproduzenten als auch den Herausgeber des Romans aus zwei Gründen klagte: zum einen wegen Verletzung der Erinnerung an ihren Gatten durch verzerrte Darstellung des Privatlebens und zum anderen wegen Verfilmung seines Lebens ohne Zustimmung. Beide Begehren wurden vom TGI de la Seine am 30.06.1971 abgewiesen.

Im französischen Wikipedia ist auch Costa Gavras' weiterer Film Section spéciale (1975) angeführt, der unter dem deutschen Titel Sondertribunal – Jeder kämpft für sich allein  erschienen ist,  im Jahr 1941 im von der Wehrmacht besetzten Frankreich spielt und einen Scheinprozess zum Inhalt hat.

VII Hinweise zu dieser Webseite

  1. Die Zitate aus der freien Enzyklopädie Wikipedia zum Film, zum Regisseur, zur Lambrákis-Affäre  und  zum Prozess der Witwe von Grigóris Lambrákis (mit den jeweils aus der Verlinkung ersichtlichen Quellenangaben) erfolgen im angeführten Umfang zur Erläuterung des Inhaltes der Webseite.
  2. Personenbezogene Daten ergeben sich aus dem Film, der Film- und Fallbeschreibung sowie aus der Zeitgeschichte.

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