I Autor und Werk
Die Pickwickier, in deutscher Übersetzung zunächst Die Pickwicker, Originaltitel The Posthumous Papers of the Pickwick Club, besser bekannt als The Pickwick Papers, ist der erste Roman von Charles Dickens. Das Werk wurde als Fortsetzungsroman in 20 Teilen monatlich zwischen März 1836 und Oktober 1837 veröffentlicht.
Der humoristische Roman, den Dickens mit 23 Jahren veröffentlichte, machte ihn praktisch über Nacht berühmt.
Charles John Huffam Dickens, (als Pseudonym auch Boz; * 7. Februar 1812 in Landport bei Portsmouth, England; † 9. Juni 1870 auf seinem Landsitz Gads Hill Place in Higham bei Rochester, England) war ein englischer Schriftsteller. Ihm wird große literaturgeschichtliche Bedeutung beigemessen. 2015 wählten 82 internationale Literaturkritiker und -wissenschaftler vier seiner Romane zu den bedeutendsten britischen Romanen: David Copperfield, Bleak House, Große Erwartungen und Dombey und Sohn.
Zum Roman siehe Wikipedia (deutsch) und Wikipedia (englisch). Zur Biografie von Charles Dickens siehe Wikipedia (deutsch).
II Handlung
übernommen aus Wikipedia
Hauptfigur des Romans ist der Gelehrte Samuel Pickwick, Gründer und Präsident des Pickwick-Klubs. Um neue Erkenntnisse zu sammeln, unternimmt er zusammen mit den Klubmitgliedern Tracy Tupman, Augustus Snodgrass und Nathaniel Winkle zahlreiche Reisen innerhalb Englands. Beinah episodenhaft und mit viel Humor und Situationskomik schildert Charles Dickens dabei die zu bestehenden Abenteuer. Durch die Berufung auf die (fiktiven) Protokolle des Pickwick-Klubs verleiht er seiner Geschichte Authentizität.
Zu Beginn ihrer Reisen lernen die vier Pickwickier Alfred Jingle kennen, der im weiteren Verlauf der Geschichte als Hochstapler entlarvt wird. Immer wieder werden die vier Freunde auf die Manor-Farm Mr. Wardles in Dingley Dell geführt. Eine zentrale Rolle kommt auch dem bauernschlauen Sam Weller als treuem Bediensteten Mr. Pickwicks zu. Seine Einstellung verursacht ein Missverständnis zwischen dem Gelehrten und seiner Vermieterin Mrs. Bardell, das schließlich alle drei ins Fleet-Gefängnis von London bringt. Besonders hier zeigt Dickens, dessen Vater selbst einige Zeit im Londoner Schuldgefängnis saß, die unhaltbaren sozialen Zustände auf. Die Anwaltskanzlei Dodson & Fogg steht für die wenig rühmliche Rolle der Justiz. Der Roman endet dennoch für fast alle Beteiligten mit einem Happy End.
Aspekte der Interpretation
Zentrale Themen des Romans sind Freundschaft und Vergebung, die anhand der exzentrischen Figur Samuel Pickwicks ausgeführt werden. Dieser kommt gegen Ende des Romans für die Schulden von Mrs. Bardell und Alfred Jingle auf, obwohl beide ihm vorher Ungemach beschert haben. Pickwicks Diener Sam Weller, auf dessen häufigen Gebrauch von Sagwörtern der Ausdruck Wellerismus zurückgeht, verbindet weit mehr mit seinem Herrn als ein Dienstverhältnis. Unter Aufwendung einiger Raffinesse folgt er ihm gegen dessen Willen sogar bis ins Schuldgefängnis.
Pickwick ermöglicht als väterlicher Mentor seinen (jüngeren) Clubmitgliedern Tupman, Snodgrass und Winkle eine Bildungsreise, auf der zwei der drei ihre zukünftigen Ehefrauen kennenlernen. Auch seinen Diener Sam Weller unterstützt er tatkräftig bei seinen Heiratsambitionen. Sobald seine Schützlinge mit ihren Ehefrauen eigene Wege gehen wollen, lockert Pickwick die engen Freundschaftsbande und löst seinen Club auf.
Siehe auch Wikipedia (englisch).
III Printausgaben
Printausgaben sind im Diogenes Charles Dickens: Die Pickwickier (Originaltitel: The Posthumous Papers of the Pickwick Club, übersetzt von Gustav Meyrink, Nachwort von Walter Kluge). Diogenes, Zürich 2002, ISBN 978-3-257-21405-5 und bei Fischer Klassik, Frankfurt am Main 2012, ISBN 978-3-596-90378-8 erschienen.
IV Online-Ausgaben
Im Projekt Gutenberg DE (der weltweit größten deutschsprachige Volltext-Literatursammlung) wird der erste Band des Romans Die Pickwickier (31 von 58 Kapiteln) kostenlos angeboten.
Im Internetarchiv sind alle 58 Kapitel von Die Pickwickier - Neu aus dem Englischen von Dr. Carl Kolb - Stuttgart 1855 auf 876 Seiten digitalisiert.
Im Project Gutenberg (the library of over 60.000 free eBooks, where you can find the world's great literature with focus on older works for which U.S. copyright has expired) wird die englische Fassung der Pickwick Papers (57 Kapitel) kostenlos angeboten.
V Verfilmung
Mr. Pickwick ist ein britischer Spielfilm aus dem Jahre 1952 von Noel Langley. James Hayter in der Hauptrolle des Samuel Pickwick führt das umfangreiche Schauspielensemble an. Der Film basiert auf dem Roman Die Pickwickier (1836/37) von Charles Dickens. Der Film entstand Mitte 1952 und wurde am 14. November 1952 im Gaumont Cinema in Londons Haymarket uraufgeführt. Die Deutschland-Premiere fand am 26. November 1954 in der DDR unter dem Titel „Die Geschichten des Mr. Pickwick“ statt, die bundesdeutsche Fernsehpremiere von Mr. Pickwick war am 15. Oktober 1967.
Siehe dazu Wikipedia (deutsch).
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- Es besteht die Möglichkeit, eine Textausgaben des Werks auf Gutenberg.de und im Internetarchiv in deutsch und im Project Gutenberg n englisch zu lesen.
- Personenbezogene Daten ergeben sich aus der Beschreibung des Romans und aus der Geschichte.